Projekte
Schreibenlernen – Analog, Digital und Hybrid im Vergleich
Im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts untersuchen wir, welche Möglichkeiten analoge, digitale und hybride Produkte für das Schreibenlernen bieten und wie diese Kinder der 1. und 2. Jahrgangsstufe unterstützen können.
Ziele |
Das Schreibenlernen ist ein vielschichtiger Prozess, der weit über die bloße Schreibtechnik hinausgeht. Dabei spielen Feinmotorik, Grobmotorik, Körperwahrnehmung und Visuomotorik eine zentrale Rolle. Unser Ziel ist es, zu untersuchen, wie verschiedene Lernmethoden – sei es analog, digital oder hybrid – die Entwicklung dieser Fähigkeiten bei Kindern unterstützen können und welche Methode sich besonders gut für den Erwerb von Schreibkompetenzen eignet. Die Einbeziehung von Lehrkräften und Eltern ist für uns dabei von entscheidender Bedeutung, um praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen. |
Methode |
Im Verlauf der Studie erhalten Eltern und Lehrkräfte drei verschiedene Produkte, die mit den Kindern getestet werden sollen:
Teilnehmende Eltern und Lehrkräfte testen alle drei Lernmittel und geben Feedback. Sie füllen einen kurzen Fragebogen aus und nehmen an einem Online-Interview teil, um ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Ansätzen des Schreibenlernens zu teilen. |
Zeitraum |
Oktober 2024 bis März 2025 |
Ansprechperson | Dr. Marina Quiner: marina.quiner@schreibmotorik-institut.de |
Step 2022: Studie über die Entwicklung, Probleme und Interventionen zum Thema Handschreiben
Die STEP Studie 2022 zielte darauf ab, neue Erkenntnisse über die potenziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der beschleunigten Digitalisierung auf das Handschreiben und dessen Entwicklung zu gewinnen.
An der STEP-Studie 2022 zum Schuljahr 2020/21 haben rund 850 Lehrkräfte aus dem Primar- und Sekundarbereich teilgenommen. Die Online-Umfrage des Schreibmotorik Instituts in Kooperation mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) wurde nach 2015 und 2019 zum dritten Mal deutschlandweit durchgeführt.
Neue Herausforderungen im Vergleich zu den vorangehenden Studien zeigten sich nach der Pandemie vor allem in der Schreibstruktur. Eine Verschärfung der Probleme ist auch beim Schreibtempo und der Leserlichkeit festzustellen.
Ziele |
Mit der STEP Studie 2022 sollten neue und wichtige Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen der Pandemie und der beschleunigten Digitalisierung auf das Handschreiben und dessen Entwicklung gewonnen werden. Die zentralen Fragestellungen waren dabei: Hatte die Pandemie Einfluss auf bereits bestehende Probleme, die in unserer STEP-Studie 2019 beschrieben wurden, und deren Ursachen? Sind diese Auswirkungen innerhalb der Klasse homogen? Wie lassen sich diese Probleme in der Praxis lösen? Fühlen sich die Lehrkräfte bereit, mit pandemiebedingten Auswirkungen auf das Handschreiben umzugehen? |
Methode |
Bundesweite Online-Umfrage zusammen mit dem Verband Bildung und Erziehung unter Lehrkräften aller Schulformen zum Thema Handschreiben |
Hintergrund |
Das Erlernen der Handschrift wirkt sich nachweislich positiv auf die Entwicklung der motorischen und geistigen Fähigkeiten von Kindern aus. Was wir handschriftlich notieren, können wir uns besser merken. Weiterhin unterstützt Handschreiben die Rechtschreibung, das Lesen, das Textverständnis, letztlich die schulischen Leistungen insgesamt.
Die Pandemie hatte aufgrund der akuten Änderungen der Rahmenbedingungen in der Schule und zu Hause (z. B. Abnahme der Frontalunterstützung durch Lehrkräfte, Zunahme der digitalen Mediennutzung zum Lernen und Verringerung der sportlichen Aktivitäten) große Auswirkungen auf das gesamte Schulsystem und hat neue Herausforderungen gebracht.
Unklar war es, welchen Einfluss die Corona-Krise auf das Handschreiben hatte. Wie viele Schüler:innen Schwierigkeiten hatten, eine gut lesbare, flüssige Handschrift zu entwickeln, mit welchen genauen Handschreiben Problemen die Lehrer nach der Pandemie konfrontiert waren und ob sie sich in der Lage fühlten diese Probleme zu bewältigen war nicht ausreichend erforscht.
Mit der Umfrage lagen wir einmal mehr den Finger an den Puls der Zeit und wollten Fragen zur Dualität der bewährten Kulturtechnik Handschreiben und modernen digitalen Methoden beantworten. Des Weiteren stellten wir Fragen zur Aus- und Fortbildung von Lehrkräften zu diesem Thema.
Die Studie ist nach 2019 und 2015 die dritte Untersuchung ihrer Art. |
Ergebnisse |
Fast ein Drittel der Lehrkräfte im Primarbereich und sogar gut die Hälfte der Lehrkräfte im Sekundarbereich waren mit den Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler beim Handschreiben unzufrieden. Einen besonders starken Rückgang der Handschreibfertigkeiten gab es infolge der Pandemie bei den Jungen, von denen ohnehin die Hälfte Probleme mit dem Handschreiben hat. Schwierigkeiten bei der Schreibstruktur, im Tempo des Handschreibens sowie bei der Leserlichkeit waren die drei Hauptprobleme, die sich nach Angaben der Lehrkräfte durch den Distanz- und Wechselunterricht verstärkt haben. Lehrkräfte berichten, dass technischen Möglichkeiten die Vorteile von Stift und Papier beim Schreiben mit der Hand nicht ersetzen können.
Lehrkräfte fühlten sich aber schlecht vorbereitet auf den Umgang mit Problemen beim Handschreiben. Nur ein Drittel der Grundschullehrkräfte haben in ihrem Ausbildung Wissen über die Vermittlung des Handschreibens erworben, und nur ein Sechstel über Umgang mit Problemen beim Handschreiben. Nur jeder dritte Lehrer im Primarstufe fühlt sich vorbereiten um mit unterschiedlichen Lernständen umzugehen. Im Sekundarstufe, ist die Situation noch schlimmer; nur 5% haben Kenntnisse erworben, die ihnen bei der Unterstützung von Schülern mit Schreibschwierigkeiten beim Handschreiben helfen können. Nicht einmal jeder zehnte Lehrer fühlt sich bereit, mit unterschiedlichen Lernständen seiner Schüler oder mit den Auswirkungen der Pandemie auf das Schreiben umzugehen. |
Publikationen/Links |
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Zeitraum |
November 2021 – Februar 2022 |
Zertifikat Schreibmotorik-Schule: Vorläufer- und Schreibfertigkeit (ZSS)
Das Erasmus+-Projekt „Zertifikat Schreibmotorik-Schule: Vorläufer- und Schreibfertigkeiten“ (ZSS) unterstützte Grundschulen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg bei der Zertifizierung als „Schreibmotorik-Schule“. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte erhielten umfassende Schulungen und Zugang zu didaktischen Materialien für verschiedene Fächer.
Im Rahmen des Projekts wurden u. a. ein digitales Zertifizierungshandbuch sowie eine Online-Fortbildung entwickelt, um die motorischen Voraussetzungen für das Handschreiben zu fördern. Zudem wurden Trainingsprogramme für Schüler:innen und Materialien zur Unterstützung der Zusammenarbeit mit Eltern erstellt.
Ziele |
Unser Ziel war es, Grundschulen dabei zu unterstützen, sich als „Schreibmotorik-Schule“ zertifizieren zu lassen. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte erhielten im Rahmen der Zertifizierung die notwendigen Kompetenzen und Lehrmaterialien für eine Vielzahl von Unterrichtsfächern (Musik, Sport, Deutsch, Werken und Gestalten). Das Projekt war eine innovative Weiterentwicklung des Erasmus+-Vorgängerprojekts „Handschrifterwerb-Tutorials“, um das Schreiben von Hand und die dafür erforderlichen motorischen Voraussetzungen an europäischen Grundschulen zu fördern. |
Methode |
Formative und summative Evaluation, Literaturanalyse, Befragungen, Erfahrungsbericht |
Hintergrund |
Das von der Europäischen Kommission geförderte Erasmus+-Projekt „Zertifikat Schreibmotorik-Schule: Vorläufer- und Schreibfertigkeiten“ (ZSS) bot Schulen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg die Möglichkeit, sich im Bereich Schreibmotorik nachhaltig zertifizieren zu lassen. Für dieses Ziel wurden im Laufe von drei Jahren moderne, wissenschaftlich fundierte Online-Materialien entwickelt, in Schulen erprobt und evaluiert. Der Bedarf ist groß: Internationale, neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass das Schreiben mit der Hand für die kognitive Entwicklung elementar ist. Zugleich häufen sich die Schwierigkeiten von Schüler:innen mit dem Handschreiben, da die dafür nötigen motorischen Vorläuferfertigkeiten oft nicht genügend ausgebildet sind. |
Ergebnisse |
Es wurden ein digitales Zertifizierungshandbuch für Schulen, ein Erfahrungsbericht sowie eine Online-Fortbildung für Lehrkräfte entwickelt. Durch die Erstellung von Schulungs- und Übungsmaterial zur fachbezogenen und individualisierten Förderung sowie durch Beobachtungsinstrumente zur Ressourcen- und Fortschrittserfassung wurde den Schüler:innen ein Bewusstsein für ihre Stärken und Begabungen vermittelt. Elternmaterialien unterstützten die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern. Das Engagement von Grundschulen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, die während der Projektlaufzeit als Pilotschulen fungierten, gewährleistete die Praxisnähe des Projekts. Alle Ergebnisse wurden in französischer und deutscher Sprache veröffentlicht. |
Publikationen/Links |
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Zeitraum |
September 2020 - August 2023 |
Kooperationspartner |
Deutschland: Schreibmotorik Institut e.V. (koordinierende Einrichtung), Regierung von Mittelfranken, Regierung von Niederbayern, Institut für Lerninnovation (ILI) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Luxemburg: Centre pour le développement moteur (CDM) Frankreich: Ecole élémentaire de la fontaine Seltz |
Förderung |
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. |
Einflussfaktoren der Stifthaltung sowie deren Auswirkung auf den motorischen Schreibprozess bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter: Eine Mixed-Methods Studie (Masterarbeit)
Eine schnelle Ermüdung beim Schreiben von Hand kann weitreichende Konsequenzen für die schulische Laufbahn von Schüler:innen haben. Durch vorzeitige Ermüdung kann es zu langsameren Schreibbewegungen oder einer unleserlichen Schrift kommen. Folglich können die Schüler:innen, entgegen ihres kognitiven Potentials, die schulischen Anforderungen weniger gut bewältigen. Die daraus entstehenden Einschränkungen in der Handschrift und die Schreibprobleme werden von Eltern, Pädagog:innen, Therapeut:innen oder Ärzt:innen sehr häufig auf eine als falsch bezeichnete Stifthaltung zurückgeführt. Dabei besteht weder im wissenschaftlichen Kontext noch innerhalb der unterschiedlichen Professionen aus der Praxis Konsens darüber, welche Merkmale für die Beurteilung der Stifthaltung relevant sind und welchen Einfluss die Stifthaltung auf die Ermüdung beim Schreiben tatsächlich hat.
Ziele |
Das Ziel dieser Arbeit war es, zunächst anhand des aktuellen Forschungsstandes in der wissenschaftlichen Literatur und mithilfe explorativer Experteninterviews diejenigen Merkmale einer ungünstigen Stifthaltung zu ermitteln, die zu einer schnellen Ermüdung beim Schreiben führen konnten. Im Rahmen eines quasi-experimentellen Versuchs wurde darüber hinaus die Möglichkeit geprüft, die Äquivalenz der zwei am häufigsten vorkommenden Stifthaltungen hinsichtlich Ermüdung beim Schreiben nachzuweisen. |
Methode |
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde als Studiendesign ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt, bei dem sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Form der Untersuchung herangezogen wurde: Eine Expertenbefragung samt qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) und Mayring (2015) mündete schließlich in die Durchführung eines quasi-experimentellen Versuchs mit 14 Grundschülern. Zur statistischen Berechnung der Äquivalenz wurden von den abhängigen Variablen die Konfidenzintervalle ermittelt, die in Beziehung zu den zuvor festgelegten Äquivalenzgrenzen gesetzt wurden. |
Hintergrund |
Obwohl der Dreipunktgriff häufig empfohlen wurde, zeigten Studien, dass auch andere Stifthaltungen zum Schreiben geeignet waren. Unklar war ebenfalls, ob ein Zusammenhang zwischen Schreibproblemen und der Stifthaltung bestand. |
Ergebnisse |
Folgende Merkmale der Stifthaltung wurden sowohl in der wissenschaftlichen Fachliteratur als auch von den interviewten Experten als ungünstig angesehen:
Die Anzahl der Finger galt dagegen für die Stifthaltung als nicht entscheidend. Somit bekräftigten die Ergebnisse der Experteninterviews den aktuellen Forschungsstand in der wissenschaftlichen Literatur, bei bisher noch wenigen Untersuchungen aus dem deutschsprachigen Raum. Es fand sich ebenfalls der Nachweis in der wissenschaftlichen Literatur, dass eine Ermüdung beim Schreiben mit der Hand, unabhängig von der Stifthaltung, bei Grundschülern bereits innerhalb von 10 Minuten eintrat. Der Vergleich zweier der am häufigsten vorkommenden Stifthaltungen ergab anhand der ausgewählten abhängigen Variablen, dass kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich einer schnelleren Ermüdung zwischen den beiden untersuchten Stifthaltungen nachgewiesen werden konnte. Aufgrund der sehr geringen Stichprobengröße in der vorliegenden Studie war es nicht möglich, die Gleichheit der beiden Stifthaltungen nachzuweisen. Dabei sprachen die Ergebnisse der deskriptiven Analyse in hohem Maße dafür, dass diese Vorgehensweise bei einer größeren Probandenzahl eine respektable Möglichkeit zur Prüfung der Gleichheit darstellte. |
Publikationen/Links | Salata, S.: Einflussfaktoren der Stifthaltung sowie deren Auswirkung auf den motorischen Schreibprozess bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter: Eine Mixed-Methods Studie. Master-Thesis. Donau-Universität Krems, Fakultät für Gesundheit und Medizin, Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin. Krems 2020. Betreut von Diaz Mayer, M. |
Zeitraum | Juli 2018 - September 2020 |
Autorin |
Susanne Salata, M.Sc. Masterstudium Ergotherapie (M.Sc.) an der Donau-Universität Krems. Masterarbeit in Kooperation mit dem Schreibmotorik Institut e. V. |
Handschrifterwerb (HS)-Tutorials: Praktische Module zur Förderung von Schreibfertigkeiten in Schulen und im Übergang Kindergarten - Schule
Das Erasmus+-Projekt zielte auf die Förderung eines effektiven Schreiblernens in Schulen ab und sensibilisierte Pädagog:innen sowie Entscheidungsträger:innen in Italien, Österreich und Deutschland für die Relevanz des Handschreibens als zentrale Schlüsselkompetenz.
Durch die Entwicklung praxisorientierter Online-Tutorials und Handreichungen sollen Lehrkräfte in ihrer Arbeit unterstützt werden. Die Ergebnisse der Forschung zur Schreibmotorik wurden in die Fortbildung von Lehrkräften und Erzieher:innen transferiert, um die motorischen Voraussetzungen für eine lesbare, flüssige und ermüdungsfreie Handschrift gezielt zu fördern.
Das Projekt wurde mit dem Erasmus+-Qualitätssiegel 2020 und dem „European Innovative Teaching Award“ (EITA) 2021 ausgezeichnet.
Ziele |
Ziel des Erasmus+-Projektes war die Förderung eines effektiven Schreibenlernens in Schulen. Pädagog:innen und Entscheidungsträger:innen im Bildungssektor wurden für die Relevanz einer guten Handschrift als Schlüsselkompetenz im Hinblick auf Bildungschancen im Allgemeinen und für den Schriftspracherwerb im Speziellen sensibilisiert. Dabei ging es um die Entwicklung von Schreibfertigkeiten generell – unabhängig von der erlernten bzw. ausgewählten Schriftart.
Des Weiteren wurden innovative, praxiserprobte Online-Tutorials und Handreichungen für Pädagog:innen zur Förderung von Schreibfertigkeiten in Schulen sowie im Übergang von Kita zu Grundschule entwickelt. Die im Projekt ausgebildeten Multiplikator:innen boten Fortbildungen in den beteiligten Regionen an. Erkenntnisse aus der Forschung zum Handschreiben – und insbesondere zur Schreibmotorik – wurden so in die Fortbildung von Lehrkräften und Erzieher:innen transferiert und eine innovative Lehre hoher Qualität gefördert. |
Methode |
Qualitative Expert:inneninterviews, quantitative Befragung, Literaturanalyse, Anwendertest, formative und summative Evaluation |
Hintergrund |
Schreibkompetenzen umfassen neben Rechtschreibung und Textkompetenz zuallererst auch die Schlüsselkompetenz, von Hand zu schreiben. Die grundlegende Bedeutung einer gelungenen Entwicklung der Schreibmotorik für den Schrifterwerb darf vor allem während der ersten Schuljahre nicht verkannt werden. Mit zunehmender motorischer Sicherheit können sich die Lernenden besser auf kognitive Prozesse einlassen. Davon profitieren die Rechtschreibung, Merkfähigkeit und Leseleistung. Die schreibmotorischen Voraussetzungen werden bereits im Kindergartenalter gelegt. Dabei können sich schlechte Gewohnheiten (z. B. eine verkrampfte Stifthaltung) einschleifen, die das spätere Schreibenlernen beeinträchtigen. Insofern ist auch diese Phase für eine ganzheitliche Betrachtung der Thematik relevant.
Viele Grundschullehrkräfte fühlen sich unzureichend auf das Unterrichten des Handschreibens vorbereitet, insbesondere wenn es zu Problemen kommt (Legakids-Lehrerumfrage 2010). Die Lehrerumfrage des Schreibmotorik Instituts und des Deutschen Lehrerverbands 2015 belegte, dass ein beachtlicher Teil der Kinder Schwierigkeiten beim Handschrift-Erwerb hat. Fast zwei Drittel der Lernenden in weiterführenden Schulen können nicht länger als 30 Minuten beschwerdefrei schreiben. Sie sind in ihren Bildungsbemühungen im Nachteil, denn ausreichende Schreibkompetenzen sind eine zentrale Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen und gesellschaftliche Teilhabe. Auf lange Sicht zeigt sich, dass 11 Prozent der europäischen Schulabgänger:innen die Schule ohne Abschluss verlassen (Stand 2016, Eurostat 2018). Viele davon verfügen über mangelhafte Lese- und Schreibkenntnisse. Sie laufen Gefahr, funktionale Analphabet:innen zu werden (Dt. Unesco-Kommission 2002).
An diese Problematik knüpfte das Projekt an: Es unterstützte Grundschullehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in Kindergärten dabei, die Entwicklung einer lesbaren, flüssigen und ermüdungsarmen Handschrift bei Schreibanfänger:innen (bzw. die schreibmotorischen Voraussetzungen dafür) zu fördern und bei Schwierigkeiten gezielt gegenzusteuern. |
Ergebnisse |
Es entstanden 12 Handreichungen mit praktischen Tipps und Übungen für Grundschulen und Kindergärten sowie 33 Lernvideos, die veranschaulichen, wie die Schreibmotorik verbessert werden kann. Es wurden 67 Multiplikator:innen in Italien, Österreich und Deutschland ausgebildet.
Das Projekt wurde mit dem Erasmus+-Qualitätssiegel 2020 im Schulbereich und 2021 als eines von vier deutschen Projekten mit dem „European Innovative Teaching Award“ (EITA) ausgezeichnet. |
Publikationen/Links |
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Zeitraum | September 2018 - August 2020 |
Kooperationspartner |
Deutschland: Schreibmotorik Institut e.V. (koordinierende Einrichtung), Regierung von Mittelfranken, Regierung von Niederbayern Italien: Deutsche Bildungsdirektion der Autonomen Provinz Bozen, Ideum Österreich: Bildungsdirektion Steuermark |
Förderung | Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. |
STEP 2019: Studie über die Entwicklung, Probleme und Interventionen zum Thema Handschreiben
Die STEP-Studie zielte darauf ab, Erkenntnisse über den Handschrifterwerb sowie den Einfluss digitaler Endgeräte auf den Schreibprozess und deren Integration im Unterricht zu gewinnen. Zentrale Fragestellungen umfassten die Herausforderungen für Schüler:innen und Lehrkräfte, die Ursachen von Handschreibproblemen sowie Lösungsansätze im Kontext der Digitalisierung.
Vorangegangene Ergebnisse dokumentierten eine signifikante Verschlechterung der Handschrift und der damit verbundenen Kompetenzen, was die Notwendigkeit individueller Förderung und gezielter Übungen verdeutlichte. Die Untersuchungsergebnisse bestätigten diesen Trend und belegten, dass Handschreiben auch im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung weiterhin eine zentrale Rolle in der schulischen Praxis spielt – auch bei der Integration in digitale Medien.
Ziele |
Die STEP-Studie soll dazu beitragen, neue Erkenntnisse zum Handschrifterwerb und den Einfluss des Einsatzes digitaler Endgeräte sowie die Dualität beider Methoden im Unterrichtseinsatz zu gewinnen. Die zentralen Fragestellungen sind dabei: Vor welchen Problemen stehen Schüler/innen wie auch Lehrkräfte heutzutage? Was sind die Gründe für Handschreibprobleme? Wie lassen sich diese Probleme in der Praxis lösen? Und welche spezifischen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich im Kontext der Digitalisierung? |
Methode | Bundesweite Online-Umfrage unter Lehrkräften aller Schulformen, Standardbefragung zum Handschreiben sowie Zusatzbefragung zum Thema Digitalisierung |
Hintergrund |
Handschreiben ist ein sehr aktuelles Thema und steht nicht im Widerspruch zur digitalen Technik. Die einhergehende Veränderungen in den Kommunikationsgewohnheiten durch die digitalen Transformation werfen Fragen auf nach dem Verhältnis von Handschrift und Digitalität im Unterricht. Die Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahren belegt die Bedeutsamkeit des Handschreibens für den Lernprozess. Zugleich eröffnen sich durch den Einsatz digitaler Technologien neue Möglichkeiten in der Unterrichtsgestaltung, z.B. hinsichtlich der Unterrichtdifferenzierung oder Inklusion.
Die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik wird sich immer weiter verbessern. Welche spezifischen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich hierdurch für die Vermittlung der Schlüsselkompetenz Handschreiben?
Vor dem Hintergrund der 2015 durchgeführten Lehrerumfrage „Probleme bei der Entwicklung von Handschrift – Ausmaß, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten“, die erstmals qualifizierte Aussagen zur Entwicklung der Handschrift in Schulen ermöglichte, wird nun eine weitere bundesweite Befragung unter Lehrkräften aller Schulformen durchgeführt. Schwerpunkt der STEP Studie 2019 liegt dabei auf dem Thema Handschreiben im Kontext der Digitalisierung. |
Ergebnisse |
Die in Berlin bei einer Pressekonferenz vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass Lehrkräfte auch 2019 deutliche Probleme und eine Verschlechterung der Handschrift und der dafür notwendigen Kompetenzen in den letzten Jahren sehen. Lediglich vier Prozent der Lehrerinnen und Lehrer sind mit der Handschrift der Schülerinnen und Schüler zufrieden. Jeder zweite Junge und jedes dritte Mädchen haben Probleme mit dem Handschreiben.
Die Ursachen sehen die Lehrkräfte in einer Verschlechterung der Fein- und Schreibmotorik, fehlenden Festlegungen im Lehrplan, Zeitmangel zum Üben und fehlende Routine. Empfohlen wird eine verstärkte individuelle Förderung, mehr Übung und das Fördern von feinmotorischen Freizeitaktivitäten.
Die Hälfte der Lehrkräfte hat zumindest grundlegende Erfahrung im Umgang mit digitalen Endgeräten für das Erlernen des Handschreibens. Trotzdem gilt: Auch im digitalen Zeitalter ist Handschreiben sinnvoll und notwendig. Stift und Papier bleiben die präferierten Schreibmedien. Smartphones halten drei Viertel der Lehrkräfte an Grundschulen und über die Hälfte der Lehrkräfte an Sekundarschulen für kaum bis sehr schlecht für den Unterricht geeignet. Die Hälfte der Lehrkräfte befürwortet: Handschreiben lässt sich in digitale Medien integrieren. |
Publikationen/Links | |
Validierung und Evaluation der SMI KompetenzSpinne des Schreibmotorik Instituts
Die SMI KompetenzSpinne ist ein Instrument zur schnellen und einfachen Einschätzung der Schreibfertigkeiten von Kindern im Vorschulalter und in der ersten Klasse. Sie wurde speziell für den Einsatz in der Schule entwickelt und soll Lehrkräften dabei helfen, die individuellen Stärken und Schwächen ihrer Schüler:innen im Bereich des Handschreibens zu erkennen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.
Die Entwicklung der SMI KompetenzSpinne erfolgte auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und wurde in einem umfangreichen Feldversuch evaluiert. Dabei wurden sowohl die statistischen Gütekriterien (Reliabilität und Validität) als auch die praktische Anwendbarkeit überprüft.
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass die SMI KompetenzSpinne zuverlässig zwischen Kindern mit unterschiedlichen Schreibfertigkeiten unterscheiden kann. Die Lehrkräfte schätzen das Instrument als hilfreich und einfach anzuwenden ein.
Ziele |
Bisherige Erhebungsinstrumente zur Beurteilung der Schreibkompetenz von Kindern waren entweder allgemeinere motorische Tests oder betrachteten nur einzelne Aspekte des Schreibprozesses. Viele dieser Tests waren sehr aufwendig und häufig kostenintensiv sowie eher klinisch ausgerichtet, also weniger geeignet für die Anwendung in einem schulischen Umfeld. Mit der Kompetenzspinne wurde ein förderdiagnostisches Instrument speziell für den Einsatz in der Schule entwickelt.
Die Kompetenzspinne bot Lehrkräften eine einfache und zugleich umfassende Möglichkeit, die Schreibentwicklung ihrer Schüler:innen zu beobachten und zu beurteilen. |
Methode |
An der Evaluationsstudie nahmen 36 Lehrkräfte aus Wien teil, die mit je 6 Schülern (je 2 gute, mittlere und schlechte Schreiber) der ersten und zweiten Schulstufe das Screening mit der Kompetenzspinne durchführten. Insgesamt wurden die Daten von 201 Schülern in der Auswertung berücksichtigt. Die Lehrer beurteilten in einem Fragebogen die Anwendbarkeit der Kompetenzspinne auf der Grundlage von 24 Fragen. Bei der Datenanalyse wurden die Antworten zu dem Messinstrument und den Einzelitems statistisch validiert. |
Hintergrund |
Die Kompetenzspinne ist ein Screening-Instrument, das die Schreibkompetenzen bei Kindern im Alter zwischen 4 und 7 Jahren in sechs verschiedenen Kompetenzbereichen erhebt:
In jedem Bereich musste zu fünf Fragen eine Einschätzung (gut, mittel, schlecht) abgegeben werden. Zur Abdeckung der einzelnen Aspekte standen drei Kernaufgaben zur Verfügung. In weiteren vier Vertiefungsaufgaben konnten die Beobachtungen gegebenenfalls präzisiert werden. Auf diese Art ergab sich ein individuelles Kompetenzprofil, das Aufschluss über die Stärken und Schwächen eines Kindes bot. Mit der SMI KompetenzSpinne wurde ein förderdiagnostisches Instrument speziell für den Einsatz in der Schule entwickelt. Es sollte eine Erleichterung für den Unterricht geschaffen werden: Die spezifischen Faktoren des Schreiblernprozesses konnten mit überschaubarem Aufwand differenziert beobachtet und beurteilt werden. Im Anschluss entstand ein sechsteiliges Kompetenzprofil, das Aufschluss über die individuellen Stärken und Schwächen der einzelnen Kinder gab. Im Rahmen der Evaluation der SMI KompetenzSpinne sollten die statistischen Gütekriterien sowie die Nutzerfreundlichkeit bei der Anwendung in der Praxis überprüft werden. |
Ergebnisse |
Eine deskriptive Analyse ergab, dass weder die Schulstufe noch das Alter einen Einfluss auf die Zuordnung in den Gruppen hatten. Signifikante Unterschiede konnten aufgrund des Geschlechts nachgewiesen werden: Mädchen hatten in allen 6 Kompetenzbereichen bessere Werte als Jungen.
Bei der Analyse der Itemschwierigkeit des Screenings ergab sich auf einer Skala von 0 bis 2 ein Mittelwert von 1.42, die Items lassen sich also größtenteils einfach von den Lehrern lösen.
Bei der Trennschärfe der Einzelitems in den Kompetenzbereichen ergaben sich hohe Koeffizienten, die Items können also die Merkmalsausprägungen gut voneinander trennen. Allerdings hatten 2 Items (Blattlage, Händigkeit) eine geringe Trennschärfe.
Bei der explorativen Faktorenanalyse zeigten sich in den Kompetenzbereichen für die Einzelitems Faktorenladungen im mittleren bis guten Bereich, und nur ein Item (Blattlage) wurde von der Analyse ausgeschlossen.
Bei Überprüfung der Reliabilität der Einzelitems innerhalb der Kompetenzbereiche wurden Cronbach alpha Werte im mittleren bis guten Bereich gefunden, nur für 2 Items (Händigkeit, Blattlage) ergaben sich zu niedrige Werte.
Bei dem Vergleich der Ergebnisse im Screening mit der Gruppierung der Kinder zeigten sich in einer Varianzanalyse hochsignifikante Unterschiede zwischen guten, schlechten und mittleren Schülern in allen Kompetenzbereichen. Nur im Bereich Sitz und Stifthaltung zeigten gute und mittlere Schüler keine Unterschiede.
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass sowohl die Einteilung des Screenings in sechs Kompetenzbereiche als auch die Auswahl der Einzelitems sinnvoll gewählt ist und aussagekräftige, reliable und trennscharfe Aussagen über die Schreibkompetenzen der Kinder ermöglicht.
Mit der Kompetenzspinne steht nun ein Beurteilungsinstrument zur Verfügung, mit dem bei überschaubarem Aufwand das individuelle Kompetenzprofil von Schüler:innen in das fürs Schreiben lernen relevanten Kompetenzbereichen erstellt werden kann. Dieser auch präventive Ansatz ermöglicht es Defizite frühzeitig zu erkennen und geeignete Fördermaßnahmen einzuleiten.
Auch die Beurteilung der Anwendbarkeit des Screenings durch die Lehrer war sehr positiv, nur die Anwendbarkeit in Großgruppen wurde bemängelt. So erscheint es als sinnvoll, das Screening eher situativ in Kleingruppen durchzuführen. |
Publikationen/Links |
Diaz Meyer, M.; Marquardt, C.; Söhl, K.: Schreibfertigkeiten einfach und zuverlässig erfassen: Die SMI KompetenzSpinne. In: Die Grundschulzeitschrift, Heft 308, 2018, S. 55.
Marquardt, C.; Thuma, M.; Goetz, D.; Schneider, M.; Diaz Meyer, M.: Evaluation der SMI KompetenzSpinne – ein Screeningverfahren zur Erfassung von Schreibfertigkeiten. In: M. Diaz Meyer & R. Bruder (Hrsg.), Handwriting in the context of digitalisation: Impulses and insides from latest researches and up-to-date education and learning. Heroldsberg: Schreibmotorik Institut e. V., 2017.
Marquardt, C.: Evaluation der SMI KompetenzSpinne – ein Screeningverfahren zur Erfassung von Schreibfertigkeiten. In: „2nd International Symposium on Handwriting Skills 2017“ (Darmstadt, November 10, 2017) [Vortrag].
Marquardt, C.; Söhl, K.: SMI KompetenzSpinne. Ein Screeningverfahren zur Erfassung der Schreibfertigkeiten von Kindern (4-7 Jahre), 2. Auflage. Heroldsberg: Schreibmotorik Institut e. V., 2018. |
Zeitraum | Mai 2015 - September 2017 |
Kooperationspartner |
Institut Bewegtes Lernen - Gesundheitsförderung, Wien |
Befragung: Wie häufig schreibt ein Kind seinen Namen bis zur Einschulung?
Die ersten Schreibversuche eines Kindes erfolgen häufig bereits vor der Einschulung, indem es beispielsweise seinen eigenen Namen schreibt. Ziel der Untersuchung war es, diese frühen Schreibversuche zu analysieren und die Schreibkompetenzen von Vorschulkindern anhand der Häufigkeit, mit der sie ihren Namen schreiben, zu ermitteln.
Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Schreibenlernen schon vor dem Schuleintritt beginnt und eine frühzeitige Förderung die Kinder somit bei der Entwicklung schreibmotorischer Kompetenzen unterstützen kann, um Fehlhaltungen vorzubeugen.
Ziele |
Untersuchung eines Teilaspekts (Schreibhäufigkeit) zur Erfassung der bereits vorhandenen Schreibkompetenzen von Schulanfängern. |
Methode | Repräsentative face-to-face Untersuchung in Deutschland mittels standardisiertem Fragebogen. Befragung zur Schreibhäufigkeit des eigenen Namens vor der Einschulung (Stichprobengröße: n = 264 Mütter von 4- bis 5-Jährigen). |
Hintergrund |
Die ersten Schreibversuche unternimmt ein Kind meist schon vor dem ersten Schultag. Um Kinder bei der Entwicklung ihrer schreibmotorischen Kompetenzen bestmöglich zu fördern, ist eine frühkindliche Betrachtung und ein wachsendes Verständnis für den Schreibbeginn unerlässlich.
Das Schreibmotorik Institut wollte anhand der vorliegenden Untersuchung herausfinden, in welchem Maße ein Kind bereits vor der Einschulung den Prozess des Schreibenlernens durchläuft. Konkret interessierte uns, wie oft ein Kind bereits vor der Einschulung seinen Namen schreibt bzw. geschrieben hat. |
Ergebnisse |
79 Prozent der untersuchten 4- und 5-Jährigen übten sich bereits vor dem Schuleintritt im Schreiben des eigenen Namens. 82 Prozent der Kinder tun dies mit viel Freude.
Im Laufe des 4. und 5. Lebensjahrs schreiben sie ihren Namen durchschnittlich 3,8 Mal pro Woche. Hochgerechnet auf die letzten zwei Jahre vor der Einschulung bedeutet dies, dass Kinder ihren Namen bereits ca. 400 Mal vor ihrem ersten Schreibunterricht schreiben.*
Hierbei zeigt sich kein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen. Sie schreiben ihren Namen etwa gleich häufig und gerne. Betrachtet man hingegen nur Kinder, die ihren Namen bereits länger schreiben, ergibt sich eine noch höhere Schreibhäufigkeit: 4,7 Mal pro Woche, sprich 490 Mal vor der Einschulung.*
Die Umfrage macht deutlich: Schreibenlernen beginnt vor dem Schulunterricht.
Demnach sollten günstige Förderansätze sowie präventive Maßnahmen bereits in der frühkindlichen Entwicklung ansetzen. Schreibmotorische Fehlhaltungen, die sich einmal etabliert nur schwer wieder verlernen lassen, können bestmöglich verhindert werden. * Hochrechnung auf Basis von Querschnittsdaten |
Publikationen/Links |
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Zeitraum | März 2015 - Dezember 2016 |
STEP 2015: Studie über die Entwicklung, Probleme und Interventionen zum Thema Handschreiben
Die bundesweite Umfrage „Probleme bei der Entwicklung von Handschrift“ des Schreibmotorik Instituts und des Deutschen Lehrerverbands befragte 772 Grundschul- und 1.230 Lehrkräfte weiterführender Schulen.
Die Ergebnisse zeigen eine besorgniserregende Verschlechterung der Handschrift, insbesondere an weiterführenden Schulen, wo 51 Prozent der Jungen und 31 Prozent der Mädchen Schwierigkeiten haben. Fast zwei Drittel der Schüler:innen können nicht länger beschwerdefrei schreiben. 87 Prozent der Lehrkräfte berichten von einer Verschlechterung der Schreibmotorik, wobei Zeitmangel als Hauptursache genannt wird.
Die Umfrage untermauert den Bedarf an motorischem Schreibtraining, da 98 Prozent der Lehrkräfte die Wichtigkeit des Handschreibens für die schulische Bildung hervorheben.
Ziele |
Bundesweite Bestandsaufnahme des Ausmaßes und der Gründe für die Probleme mit der Handschrift; Auf die Probleme mit der Handschrift aufmerksam machen. |
Methode | Online-Fragebogen auf der Plattform www.4teachers.de: Fragebogen an jeweilige Schulform angepasst (Stichprobe: 772 Grundschullehrkräfte und 1230 Lehrkräfte weiterführender Schulen aus ganz Deutschland). |
Hintergrund |
Seit langem wird von Pädagog:innen, Eltern und Schüler:innen berichtet, dass es erhebliche Probleme mit dem Schreibenlernen gibt. Allerdings gab es bisher kaum empirische Daten zur Art und zum Umfang dieser Probleme.
Deshalb haben wir als Wissenschaftler:innen des Schreibmotorik Instituts zusammen mit dem Deutschen Lehrerverband (DL) eine Umfrage durchgeführt. Diese Umfrage „Probleme bei der Entwicklung von Handschrift – Ausmaß, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten“ ist die erste ihrer Art in Deutschland. Erstmals lassen sich damit qualifizierte Aussagen zur Entwicklung der Handschrift in der Schule machen. |
Ergebnisse |
Die meisten Antworten kamen aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Die Teilnahme war dabei über alle unterrichteten Klassenstufen relativ gleichmäßig verteilt.
Die Umfrage macht deutlich: Die Probleme mit dem Handschreiben in der Schule nehmen zu.
Problembeschreibung:
Auswirkungen auf allgemeine schulische Leistungen:
Ursachen:
Handlungsmöglichkeiten:
„Handschreiben lernen ist wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“ – dies meinen 98 Prozent der befragten Lehrer:innen. |
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Zeitraum | September 2014 - März 2015 |
Kooperationspartner | Deutscher Lehrerverband |